Viatoris stellt im weitesten Sinne eine Reisegesellschaft um 1200 dar.

Auf der Reise befinden sich ein seit Jahren heimlich verheirateter Hospitaliter mit seinem Feldlazarett, eine Bürgerfamilie, ein verarmter Ritter auf der Rückreise aus dem Heiligen Land, sowie eine Ministerialfamilie in dienstlichem Auftrag. Manchmal trifft man auch Anna die Gremplerin an, die allerlei gebrauchte Güter für den Alltagsgebrauch feilbietet.

Anspruch an die Darstellung

Wir leben heute und nicht im Jahr 1200, aber wir bemühen wir uns um eine „glaubwürdige“ Darstellung.
Glaubwürdig bedeutet, dass wir dabei nicht versuchen überall absolute Authentizität zu erreichen. Das ist auch kaum möglich, denn wir können uns nur schwerlich in einen Menschen aus dem Mittelalter hineinversetzen. Diese Menschen dachten, fühlten und handelten anders als wir heute. Wir tragen wir grundsätzlich keine Fantasie-Gewandungen und unsere Waffen und Ausrüstungsgegenstände passen in den dargestellten Zeitraum. Die Gewandungen sind teilweise selbst hergestellt, teilweise aber auch gekauft. Den Anspruch an die eigene Darstellung legt bei uns jeder selber fest.
Die Grenzen bestehen aber schon darin, dass wir keine Historiker oder Archäologen sind und nicht jeder authentische Gegenstände handwerklich zustande bringt.

Wir verfolgen mit unserem Hobby keine politisch oder religiös motivierten Ziele. Wir stellen der Zeit entsprechende gläubige, nach den Maßgaben der Kirche des 12. und 13. Jahrhunderts lebende Menschen dar.

Viatoris sind

Famile von Havenburn

Frâ Marcus von Havenburn

Frâ Marcus von Havenburn

Ordensritter der Hospitaliter
Protector der Kommende Havenburn, Legat des Papstes

„Der Hospitaliter lässt sich rufen, wo die Not des Nächsten auf seine tätige Liebe und der Unglaube der Angefochtenen auf das Zeugnis seines Glaubens warten.“Gefunden wurde er vor der Tür einer kleinen Pfarrkirche in Havenburn. Man munkelte, dass er der uneheliche Sohn des Herrn von Hochstaden sei, da er sich stets um das Wohlergehen des Jungen sorgte.
Er genoss wie wenige seiner Zeit eine gewisse Schulbildung: Rechnen, Lesen, Schreiben und ein etwas Latein. Aber er wurde auch er im Umgang mit den Ritterlichen Waffen unterwiesen. Als dann er dann der Aufruf zum Kreuzzug hörte, fühlte er sich dazu berufen dem Aufruf Folge zu leisten. Im Alter von 21 Jahren ging er dem großem Abenteuer entgegen.
Also trat Marcus von Havenburn dem Hospitaliterorden bei. Seit seiner Rückkehr reist er im Auftrag des Ordens umher um seine christliche Pflicht zu erfüllen und auch, um eine Ordenskirche zu bauen.

Credo des Ordens:
„Tuitio fidei et obsequium pauperum“
(Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen)

„Ich bin kein Freund von Religionen. Ich habe erlebt, wie der Wahn von Fanatikern jeder Konfession als Wille Gottes bezeichnet wurde. Heiligkeit liegt in der gerechten Handlung und dem Mut, dies auch im Namen jener zu tun, die sich nicht selbst verteidigen können. Und Güte, dass was Gott begehrt, ist hier im Herzen und im Geiste. Das, was Ihr entscheidet zu tun, jeden Tag, macht Euch zu einem guten Menschen. Oder auch nicht“
(Zitat des namenlosen Hospitaliters aus „Königreich der Himmel“

Katharina von Kempen

Katharina von Kempen

Katharina kam als zweite Tochter eines Bildhauers aus der Provinz des polnischen Piastenstaats (Schlesien) zur Welt. Ihre Familie verschlug es auf der Wanderung und Suche nach Aufträgen für den Dombau an den Niederrhein. Dort heiratete sie den Gernot von Kempen, seines Zeichens Baumeister, doch angelockt durch vielversprechende Aufträge schloss Gernot sich mit seiner gesamten Familie, so auch Katharina, dem ersten Kreuzzug an. In der Nähe von Akkon im heiligen Land wurden sie von Sarazenen überfallen und Gernot kam ums Leben. Katharina wurde von den Sarazenen verschleppt; man wollte wohl Lösegeld erpressen. Zum Glück wurde sie von dem Hospitaliter Marcus von Havenburn befreit und wohlbehalten in die Heimat verbracht, wo sie sich um den Hospitaliter kümmert (wohl auch in Belangen, in denen sich der Orden nicht kümmern kann).

Inzwischen erlangte sie gewissen Reichtum und genießt einen ausgezeichneten Ruf.

Famile von Krinvelde

Rheinhold von Krinvelde

Rheinhold von Krinvelde

Ministerialritter des Grafen Dietrich von Murse

Rheinhold von Krinvelde wurde 1158 als Sohn eines Ministerialen des Grafen Wilhelm de Murse, Abt von Kloster Werden geboren. Wie sein Vater stand Rheinhold im Dienst der Grafen von Murse. Zusammen mit seinem Herrn Elger de Murse nahm er 1197 am „deutschen“ Kreuzzug Heinrichs VI. teil.Im August hatte das Kreuzfahrer-Kontingent aus Sachsen und dem Rheinland unter der Führung von Pfalzgraf Heinrich von Braunschweig und dem Erzbischof von Bremen, Hartwig II. von Utlede mit 44 Schiffen Messina erreicht. Diese vereinigten sich mit dem noch in Süditalien befindlichen Hauptteil des Kreuzzugsheeres und segelten unter dem Kommando von Reichskanzler Konrad von Querfurt und Reichshofmarschall Heinrich von Kalden nach Palästina ab. Während sich sein Heer nach Palästina einschiffte, starb Heinrich VI. am 28. September 1197 im Alter von knapp 32 Jahren in Messina.
Unter Heinrich I. von Brabant schlugen sie ihr Lager in Tyrus auf und begannen einen Feldzug, der die muslimischen Piraten aus Beirut vertreiben und die syrische Küste zwischen Tyrus und Tripolis verbinden sollte. Dabei kam Rheinholds Herr Graf Elger von Murse ums Leben.Inzwischen erreichte auch die Kunde vom Tod Heinrichs das Heer und Rheinhold machte sich zurück nach Europa auf um dem jüngeren Dietrich de Murse dabei zu helfen seine Lehensrechte gegenüber dem Nachfolger Heinrichs zu sichern.

Anna von Nievenheim

Anna von Nieven­heim

Anna von Nievenheim wurde in Nievenheim als Tochter niederen Adels geboren. Ihre Kindheit und ihre Jugend verbrachte Sie recht unbeschwert auf dem Gut Ihrer Eltern, wo Sie eine ansprechende Erziehung genoss, mit dem Ziel, Sie irgendwann dem Hochadel per Heirat zuzuführen. Bei einer Feierlichkeit des Grafen von Moers, begegnete sie dem Ministerialritter Rheinhold von Krinvelde. Ein halbes Jahr später hielt dieser bei Ihrem Vater um Ihre Hand an und ehelichte Sie.

Anna die Gremplerin

Anna die Gremplerin mit Gremplerbank

Anna die Gremplerin bietet allerlei gebrauchte Güter für den Alltagsgebrauch an. Ihr Sortiment reicht von Schmuck, über einfache Gebrauchsgegenstände, bis hin zu Kleidung. Sie zieht mit ihrer Gremplerbank von Markt zu Markt und verkauft dort Flitter und Tand aus zweiter Hand.

Ich nenne mich „Anna von Nievenheim“, weil Anna mein zweiter Vorname ist und ich in Nievenheim geboren wurde. Anna von Nievenheim ist eine fiktive Person des 12…13. Jahrhunderts.
Ungewöhnlicherweise stehen hier zwei mittelalterliche Lebensläufe, da in meiner Brust zwei Herzen schlagen. Wenn ich nicht gerade als „Anna von Nievenheim“ unterwegs bin, verkaufe ich als „Gremplerin Anna“ auf Märkten „Flitter und Tand aus zweiter Hand“. Ein anderer Begriff für Kleinhandel treibende Händler mit eigenem Verkaufsstand (Gremplerbank) war der Grempler.

Haus Rengsdorf

Georg von Rengsdorf

Georg von Rengsdorf

Ritter zu Weiherhof

Georg ist der erstgeborene Sohn eines Ministerialen des Kastorstifts aus dem Pfarrzehntbezirk Rengsdorf. Angespornt durch die Versprechen der Wanderprediger schloss er sich dem dritten Kreuzzug in das heilige Land an. Er hoffte auf Anerkennung und Ländereien. Völlig desillusioniert kehrt der Glücksritter nach der Eroberung Jerusalems heim und bot seine Dienste dem Landgrafen Gerhard zu Geldern an.

Familie von Dusseldorp

Wilhelm von Dvsseldorp

Wilhelm der Gute von Dvsse­ldorp

Genannt O’Feet

Wilhelm von Dvsseldorp stammt aus einer angesehenen Händlerfamilie. Auf Grunde seines großen Wissensdurstes erlangte er bei ortsansässigen Mönchen das Grundwissen in Kräuter- und Heilkunde, sowie lesen und schreiben.
Ein Schwert führt er leider so ungeschickt wie einen Knüppel, nur den Umgang mit Pfeil und Bogen beherrscht er recht manierlich. Für die Kämpfe im Kreuzzug reichte dies gewiss nicht aus, dennoch wollte er auch er seinen Teil von Ruhm und Ehre im gelobten Land erringen. So schloss er sich im Mai 1147 einem Tross Konrads III. an und zog gemeinsam mit Badern und Heilkundigen auf dem Landweg Richtung Jerusalem. Als sich das Kreuzfahrerheer in Kleinasien teilte, folgte Wilhelm den unbewaffneten Pilgern, geführt von Bischof Otto von Freising. Bei Laodikeia wurden sie jedoch von Seldschuken überfallen und fast ausnahmslos getötet. Wilhelm gelang leicht verletzt die Flucht, indem er sich unter den Leichen der Gefallenen versteckte.
Glücklicherweise fand er einige Zeit später Unterschlupf bei Einheimischen, die ihn rasch wieder auf die Beine brachten. Als von der Niederlage Konrads erfuhr, begab er sich wieder auf den Weg in die Heimat. Nach seiner Rückkehr lernte er Brigainne kennen und heiratete sie.

Berüchtigt ist seine scharfe Zunge, vor allem wenn diese vom Genuss alkoholischer Getränke gelockert wird.

Durch die bei Laodikeia erlittene Verletzung behielt er ein Fußleiden zurück, und dank seiner uralten keltischen Abstammung wird er seither scherzhaft O’Feet genannt.

Brigainne von Dvsseldorp

Brigainne die Gutherzige

Brigainne stammt ursprünglich aus Anrath, einem kleinem Dorf in dem sie mit Eltern und Großeltern lebte. Nachdem sie Wilhelm von Dvsseldorp kennen lernte, verließ sie ihre Heimat, zog zu ihm nach Dvsseldorp und heiratete ihn.
Stets kümmert sie sich liebevoll um ihren Hund und aufopferungsvoll um bedürftigen Menschen und ist mmer wieder bemüht alle nur erdenklichen Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel heranzuschaffen, damit es den Beteiligten auf Reisen an nichts mangelt.
Auch wenn sie als eher ruhige Frohnatur bekannt ist sollte man sich hüten sie zu ärgern, da sie nicht darum verlegen ist ihren Worten Taten folgen zu lassen.