Gut Heimendahl war wieder toll (Gubbel Gubbel Gubbel)
Am letzten Donnerstag war es endlich wieder soweit, Ritterlager auf Gut Heimendahl. Es gab viel zu sehen. Tanzaufführungen, Gelderländer Ballett (das ist kein Tanz) und ein Reiterturney der bergischen Lehensritter und natürlich gab es eine Feldschlacht. Der Herr von Drachenfels beanspruchte mit seinen Heerscharen das Rittergut Heimendahl.
Das Lager stand unter der inoffiziellen Motto Gubbel Gubbel Gubbel, dem Lauten von Truthähnen nachempfunden. Frei nach der Aussage des Apfelbauern:
Bist du nicht bei bester Laune, schau dir die Truthähne an. Die sehen komisch aus, machen lustige Geräusche und sind sogar lecker.
Mit dabei waren Marcus von Havenburn, Katharina von Kempen, Rheinhold von Krinvelde, die Gremplerin Anna, sowie Wilhelm von Dvsseldorp nebst Gemahlin Brigainne und Georg von Rengsdorf.
Georg von Rengsdorf stieß erst am nächsten Tag zu uns.
Es war unerträglich heiß, da unser Lagerplatz, wie schon im letzten Jahr, keinen Schatten bot. Nach dem Aufstellen des Feldlagers wurde es dann aber gemütlich. Da das Gros der Lager erst am kommenden Tage aufbauten war es am Abend eher ruhig. Es gab geröstete Kadaver (Grillfleisch) zum Abendmahl.
Der Freitag war sehr entspannt. Am Morgen schon öffnete Gremplerin Anna ihren Stand und bot ihre Waren aus zweiter Hand feil. Die Geschäfte liefen aber eher Zäh, dennoch konnte sie geschickt einiges aus ihrem Sortiment an den Mann oder die Frau bringen. Sehr früh war auch Georg von Rengsdorf zu uns gestoßen, der sich sogleich ans Werk machte und Holz hackte. Den ganzen Tag lang sahen wir die Ankunft der übrigen Edelleute und Händler und beobachtete deren emsiges Treiben beim Aufstellen der Feldlager. Es war so heiß, dass man sich kaum bewegen mochte. Wieder gab es geröstete Kadaver zum Abendmahl.
Am Samstagmorgen mussten wir sehr früh aus dem Bette, denn das obligatorische Palaver der Kommandanten stand an. Die Herrnen von Havenburn und von Krinvelde wurden dabei zur Torwache vergattert. Der Herr Rheinhold wurde zudem zum Linienkommandanten der Angreifer bestellt.
Direkt nach dem Frühstück öffnete Gremplerin Anna ihren Stand. Marcus von Havenburn und Katharina von Kempen hatten viele Dinge zu veräußern, die Anna geschickt an den Mann bzw. die Frau brachte.
Für den Mittag hatte sich netter Besuch angekündigt; ein Kommilitone unseres Herrn Rheinhold kam und unterstützte die Lagerbesatzung bei deren Arbeiten. Vor den Augen des anwesenden Volkes wurde, wie schon in Jülich, „geräderten Kapaun“ gargebraten, den Brigainne mit sehr viel Liebe bauchpinselte, also mit Gewürzen bestrich.
Zwischenzeitlich wurde auch wieder süßes Backwerk (Zimtschnecken) von Wilhelm von Dvsseldorp hergestellt, deren Qualität sich schnell auf dem Markte rundsprach. Dahergelaufene Lagerbesucher durften sich am süßen Backwerk gütlich tun.
Es war wieder extrem heiß, so sahen die Herrnen von Havenburn und von Krinvelde in ihren Rüstungen entsprechend aus wie aus einer Garbräterei entkommen, noch bevor die Feldschlacht anfing. Es war wohl auch keine gute Idee bei extremen Temperaturen in schwerer Kette durch die Sonne zu laufen.
Die Feldschlacht selbst verlief eher nicht so gut. Die Truppen des Herrn von Drachenfels unter dem Oberbefehl unseres Herrn Rheinhold konnten an diesem Tage nicht zum Sieg geführt werden, und es kam zu keiner finalen Entscheidung. Das lag auch daran, dass Herr Rheinhold die ausführende Befehlsgewalt an den Flügelkommandanten, den Herrn von Oidtweiler weitergegeben hatte, da die unter seinem geschlossenen Helm gerufenen Linienbefehle nicht verstanden wurden. Zumindest nach der Feldschlacht gab es Freibier für die Recken.
Das Abendmahl, der geräderten Kapaun und Forelle, war exquisit! Ein Hoch auf die Köche Brigainne und Wilhelm.
Nach dem Reiterturney gab es ein Konzert des Malenki Fun Orchestras, später am Abend vergnügte man sich mit Bankklatschen oder ähnlichen Dingen, auf alle Fälle mit viel Bier.
Der Sonntag war genau so heiß wie der Samstag und verlief auch ähnlich. Die anstehende Feldschlacht war ob der Temperaturen eher eine Qual. Die Schlacht begann mit einem Gebet
auf Seiten der christlichen Ritter. Obgleich die gegnerischen Horden eine interessante Taktik offenbarten und einen menschlichen Rammbock in die Linie trieb, konnte Herr Rheinhold seine Mannen diesmal zum Sieg führte und das Rittergut Heimendahl fiel an den Herrn von Drachenfels. Wieder gab es im Anschluss Freibier für die Recken.
Unterdessen bereiteten unsere Köche Brigainne und Wilhelm eine vorzügliche Kesselsuppe für das Abendmahl. Leider war danach Abbau des Lagers angesagt.
Annas Geschäfte liefen recht gut und sie musste viele Waren nicht wieder einpacken.
Glücklicherweise blieben Rheinhold von Krinvelde, die Gremplerin Anna, sowie Wilhelm von Dvsseldorp nebst Gemahlin Brigainne noch eine Nacht länger. Lediglich Marcus von Havenburn, Katharina von Kempen reisten bereits am Abend ab.
Nach Einbruch der Dunkelheit wurde es noch einmal feucht fröhlich. Die verbliebenen Manen von „Scara Karolus Magnus“ luden zum Umtrunk in ihr Lager. Recht schnell kamen die dagebliebenen aus anderen Lagern mit hinzu. Es gab abwechselnd Kirschbier, Schwarzbier, Met, Landbier vom Fass, Schnäpse…
Mit 30 bar Druck auf dem Kessel wurde dann erneut Bankklatschen gemacht, herrlich.
Leider war es dann am Montag endgültig vorbei….
Fazit: Leider viel zu kurz!