Gut Heimendahl zur Zeit der Seuche
Anno domini MMXXII, Jahr drei der großen Seuche. Nach zwei Jahren ging es endlich wieder gen Gut Heimendahl.
Geboten wurde wie schon vor der Seuche ein Reiterturney der bergischen Lehensritter und natürlich gab es eine Feldschlacht; um einmal mehr dem erstarkten Burkfrid vaen Holminbier die Ehre der Niederlage zu erweisen.
Mit dabei waren Marcus von Havenburn, Katharina von Kempen mit ihrer Nichte, Rheinhold von Krinvelde, sowie Georg von Rengsdorf. Gremplerin Anna war dieses Mal nicht mit dabei.
Das Lager
Der Lageraufbau fand wie immer am Donnerstagnachmittag statt. Leider war uns das Wetter nicht hold und es kam ein heftiger Sturm mit Starkregen, noch bevor das Lager vollständig errichtet war. Dabei ging die Mittelstange des Sonnensegels und unser gelb-schwarzes Landsknecht Zelt kaputt. Es ließ sich aber alles reparieren – zum Glück für uns, denn andere hatten davon weniger und verloren ganze Lagerplanen. Da das Gros der Lager erst am kommenden Tage aufbauten war es am Abend eher ruhig. Es gab Abendmahl im Lager der waera frijaen, da unser Sonnensegel am Boden lag.
Der Freitag war wie üblich sehr entspannt. Am Morgen stellten wir unser Sonnensegel wieder auf und reparierten provisorisch die Mittelstange. Sehr früh war auch Georg von Rengsdorf zu uns gestoßen, der sich sogleich ans Werk machte und das gelb-schwarzes Landsknecht inspizierte. Der Schaden war tatsächlich größer als erwartet, ließ sich aber so zunächst nicht reparieren – also Sache nicht verschlimmern, einfach nicht drum kümmern.
Den ganzen Tag lang sahen wir die Ankunft der übrigen Edelleute und Händler und beobachtete deren emsiges Treiben beim Aufstellen der Feldlager.
Samstag und Sonntag fand wie üblich die Feldschlacht statt. Den Rest des Tages über war es eher ruhig und wir beantworteten die Fragen neugieriger Besucher. Am Samstagabend fand nach der Schlacht die Beisetzung des Burkfrid vaen Holminbier in Form eines heidnisch Feuerbestattung statt.
Der Abbau fand am Montag in aller Ruhe statt.
Feldschlacht
Die Geschichte der Feldschlacht ist eine feine, aber war vermutlich nicht für jeden klar, weshalb wir sie hier noch einmal erzählen.
Die Feldschlacht fand wieder im Wald hinter der großen Lagerwiese statt, so war die Hitze weniger ein Problem. Dennoch sahen die Herren von Havenburn und von Krinvelde in ihren Rüstungen entsprechend aus wie aus einer Garbräterei entronnen, noch bevor die Feldschlacht anfing.
Nach der Schlacht gab es am Samstag und Sonntag jeweils eine Kinderschlacht, dabei durften die Kinder mit Schwimmnudeln auf die Recken einschlagen. Das tut weh und ist für die Recken nicht immer lustig, für die Kinder allerdings schon.
Vorgeschichte
Der erstarkte Burkfrid vaen Holmrinbier war im Besitz des Gut Heimendahl und Daniel von Oidtweiler wollte als sein Sohn sein Anrecht auf Heimendahl einfordern. Burkfrid indes war aber nicht willens Daniel als Erben anzuerkennen, stattdessen war es sein Ziel seinen ungeborenen Sohn, den er mit einer anderen Frau erwartete als Erben einsetzen.
Dies führte zur Fehde zwischen Burkfrid und Daniel, der Rheinhold von Krinvelde als Heerführer einsetzte.
Rheinhold aber verfolgte heimlich eigene sinistre Ziele….
Feldschlacht am Samstag – Meuchelmord
Nach einer zünftigen Beschimpfungstirade zwischen Burkfrid vaen Holminbier und seinem Adjutanten sowie Rheinhold zu Krinvelde, begleitet vom Herrn von Oidtweiler, begannen Burkfrid und Rheinhold aufeinander einzuschlagen. Dieses Aufeinandertreffen endete unentschieden, aber im Anschluss daran begann die eigentliche Feldschlacht.
Obwohl lediglich die Verteidiger unter Burkfrid über Bogenschützen verfügten, lief die Schlacht zunächst ganz wie geplant für Rheinhold von Krinvelde und Daniel von Oidtweiler. Dies änderte sich aber nach einigen Angriffswellen in denen sich die Bogenschützen als sehr fatal für das Angriffsheer entpuppten. So mussten Rheinhold und Daniel schließlich mit Burkfrid verhandeln.
Bei dem Verhandlungsversuch wurde Burkfrid das Opfer eines Attentats durch einen seiner eigenen Adjutanten. Getötet fiel Burkfrid vor die Füße seines Sohnes Daniel, der sofort den Verrat des Rheinhold zu Krinvelde durchschaute und diesen konfrontierte.
Rheinhold wollte das Rittergut für seinen Herrn den Grafen von Murse beanspruchen und dachte nie wirklich daran, es Daniel zu überlassen.
Daniel wechselte die Seiten und zog sich mit dem Rest der Truppen seines Vaters zurück.
Die Beisetzung des Burkfrid vaen Holminbier
Am Abend nach der Schlacht wurde Burkfrids Leichnam den Flammen übergeben und in einer heidnischen Zeremonie verbrannt. Dabei wurde der Leichnam in einer Prozession heulender und wehklagender Weiber zu einem Scheiterhaufen gebracht und in Brand gesteckt.
Daniel von Oidtweiler schwor noch am Feuer Rache an Rheinhold zu nehmen und beanspruchte Gut Heimendahl, sowie die Führung über das Heer seines Vaters. Seine schwangere Stiefmutter verbannte er, noch während das Feuer brannte.
Feldschlacht am Sonntag – Verrat und ein weiteres Attentat
Nach dem Aufzug der Heere beginnt es mit einer zünftigen Beschimpfungstirade zwischen Herrn von Oidtweile und seinem Adjutanten sowie Rheinhold zu Krinvelde. Rheinhold, diesmal begleitet vom Marcus von Havenburn, der seinerseits Ordensritter zur Unterstützung in die Schlacht führte, begann auf Daniel einzuschlagen. Dieser Zweikampf blieb zunächst ergebnislos, aber im Anschluss daran entbrannte die eigentliche Feldschlacht Teil zwei.
Die Bogenschützen der Verteidiger erwiesen sich schon zu Beginn als ernsthaftes Problem für Rheinholds unterzählige Truppen. Daniel von Oidtweiler schaffte es mehrfach, die Angreifer in für sie schwierige Positionen zu den Bogenschützen zu manövrieren. Dies erhöhte die Verluste für Rheinholds ausgedünnte Truppen drastisch. Plötzlich wird Rheinhold von einem seiner eigenen Leute mit von hinten angegriffen. Das Attentat konnte zwar abgewendet und der Angreifer getötet werden, aber Rheinhold war schwer verletzt. Der Attentäter hatte sich durch Herrn von Oidtweiler bestechen lassen. Schlussendlich gab es kein Entkommen und so musste sich Rheinhold und sein Heer geschlagen geben.
Daniel von Oidtweiler verschonte das Leben Rheinholds und verwies ihn des Ritterguts, wohlwissend, dass dieser zurückkommen würde; der Graf von Murse würde die Niederlage nicht hinnehmen.
Fazit
As war uns ein fest, denn es war wieder eine ganz tolle Veranstaltung.
Unser besonderer Dank gilt Katharina von Kempen, die sich aufopferungsvoll um unser tägliches leibliches Wohl gekümmert hat, sowie sehr viel Mühe mit der täglichen Lagerarbeit gemacht hat, hier sei insbesondere das tägliche Tischlein deck dich hervorgehoben. Ferner müssen wir sagen, dass unser Lagervogt Georg von Rengsdorf seinem Ruf wieder alle Ehre gemacht. Dank auch ihm für das Wasser bringen während der Schlacht.